© Creative Graphics - M.Roll

ZÄHNE & ERKRANKUNGEN

© Creative Graphics - M.Roll
DAS KATZENGEBISS
© Creative Graphics - M.Roll
Milchgebiss (26 Zähne)
Bleibendes Gebiss (30 Zähne)

Im Oberkiefer:

6 Inzisiven (sehr klein & stehen in dichter Reihe nebeneinander)
2 Caninus (Reißzahn/Fangzahn)
6 Prämolaren (Schneidezähne)
Im Oberkiefer:

6 Inzisiven (sehr klein & stehen in dichter Reihe nebeneinander)
2 Caninus (Reißzahn/Fangzahn)
6 Prämolaren (Schneidezähne)
2 Molaren (Schneidezahn)

Im Unterkiefer:

6 Inzisiven (siehe oben)
2 Caninus (Reißzahn/Fangzahn)
4 Prämolaren (Schneidezähne)
Im Unterkiefer:

6 Inzisiven (siehe oben)
2 Caninus (Reißzahn/Fangzahn)
4 Prämolaren (Schneidezähne)
2 Molaren (siehe oben)

© Creative Graphics - M.Roll
Der Zahnwechsel
© Creative Graphics - M.Roll
Katzen kommen wie wir Menschen ohne Zähne auf die Welt. Erst im Alter von ca. 3 Wochen brechen die ersten Spitzen der Milchzähne durch, ca. bis zur 8. Woche ist das Milchgebiss (26 Zähnchen) vollständig ausgebildet. Mit ca. 4 Monaten beginnt der Zahnwechsel zum verbleibenden Gebiss
(30 Zähne), dieser ist mit ca. 8 Monaten abgeschlossen. Mit dem Nachwachsen der kommenden Zähne wird die Milchzahnwurzel vollständig aufgelöst und der Milchzahn fällt aus.

Meist geht so ein Zahnwechsel ohne Störungen des Allgemeinbefinden vorüber. Manche Katzen, dazu gehörte auch unser Kater Ray, plagen sich schon sehr. Das Zahnfleisch ist leicht gerötet, die Katzen haben Mundgeruch und sind unleidlich, ruhiger, schlafen vermehrt oder nagen alles mögliche an, wie z.B. Wolle, Finger oder ähnliches.

Ray hatte bei seinen Reißzähnen (ich sagte damals: Augenzähne) je Seite, ein tränendes entzündetes Auge, was ohne jegliche Behandlung verging, sobald der Zahn durch das Zahnfleisch gestoßen war. Bei seinen Backenzähnen hatte er Durchfall wie ein kleines Kind. Wir hatten Glück denn unsere beiden Racker hatten einige Zähnchen für uns liegen lassen, aber meist schlucken sie die Katzen einfach herunter.

Selten kommt es gleichzeitig zum vorhanden sein des Milchzahnes und seines permanenten Nachfolgers, das heißt es sind z.B. doppelt Zähnchen zu sehen. Die meisten Milchzähne sind schon locker, nur dauert es etwas länger bis sie ausfallen. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Zahnfehlstellungen zu vermeiden, sollte das Tier dem Tierarzt vorgestellt werden und dieser entscheiden, ob es nötig ist diese zu entfernen oder ob noch etwas gewartet werden sollte.
© Creative Graphics - M.Roll
Shannon und Ray empfehlen das Zähneputzen der Katzen

© Creative Graphics - M.Roll
© Creative Graphics - M.Roll

© Creative Graphics - M.Roll
Wie kann ich meiner Katze das Zähneputzen beibringen?
© Creative Graphics - M.Roll
Meine persönliche Empfehlung ist, gerade im Kittenalter mit der Katze das Zähnputzen zu üben (sowie andere Handgriffe an der Katze auch)

Man fängt ganz vorsichtig damit an, dem Kätzchen ins Mäulchen zu schauen, den kleinen Finger mit seinem Lieblingsnassfutter benetzen und zärtlich über die Lefzen zu streichen, wenn das Tier dies ohne sich zu wehren geschehen läßt, kann man den nächsten Schritt tun und schon das Zahnfleisch damit bestreichen.

Dies sollte man einfach einmal jeden Tag 1 bis 2 Wochen wiederholen. Wenn auch das ohne größere Gegenwehr klappt, kann man ein kleines sauberes Läppchen auch wieder in feine leckere Soße getränkt nehmen und das Zahnfleisch damit abreiben.

Danach ist es an der Zeit eine kleine Kinderzahnbürste (die kleinste die Sie finden) zu besorgen und eine Zahncreme für Katzen von seinem Tierarzt wie z.B. Denticur, Dentisept oder Virbac C.E.T.

! In keinem Fall eine Zahncreme für Menschen !
© Creative Graphics - M.Roll
Mittlerweile führen diese auch gute Tierfachgeschäfte und Online Shops.
In der ersten Zeit benutzen Sie das normale Dosenfutter mit der Zahnbürste benutzen und danach versuchen Sie es mit der Zahncreme.

Ein weiterer Vorteil:

Falls verschluckte Gegenstände oder auch mal Katzengras hängen bleiben sollten, ist die Katze es gewohnt, dass man ihr ins Mäulchen schaut und man kann den Fremdkörper evtl. sofort entfernen die Tablettengabe ist auch einfacher (falls mal nötig)
© Creative Graphics - M.Roll
Wenn die Katze sich die Zähne absolut nicht putzen lassen will?
© Creative Graphics - M.Roll
Es gibt mittlerweile gute Enzymzahncremes wie z.B. Ceva - Orenzyme Zahnpflege, die man mit einem Läppchen oder mit dem Finger auf das Zahnfleisch streicht und die ohne zu bürsten ihre Wirkung entfalten. Für die natürliche Pflege kann man seinen Katzen auch größere Rindfleischwürfel anbieten, die sie richtig kauen (zerkleinern) müssen.

Wir sind auf Ceva - Orozyme Zahnpflege umgestiegen welche von Shannon und Ray sehr gerne genommen wird:
© Creative Graphics - M.Roll
© Creative Graphics - M.Roll
Woran merke ich, dass meine Katze Zahn-/Zahnfleisch-Probleme hat?
© Creative Graphics - M.Roll
Mundgeruch kann ein wichtiger Hinweis auf eine Zahnerkrankung sein. Unbemerkte und schon fortgeschrittene Zahnerkrankungen verursachen Schmerzen beim Fressen. Vielleicht schüttelt die Katze ihren Kopf, Kopfschiefhaltung beim fressen oder berührt öfter mit der Pfote ihr Maul oder auch Speichelfluss, dem manchmal Blut beigemengt sein kann, Zahnfleischbluten usw.

! Selbst wenn die Katze noch frisst, kann sie eine Zahnerkrankung haben !
© Creative Graphics - M.Roll
Die Entstehung von Zahnerkrankungen
© Creative Graphics - M.Roll
kommen heutzutage viel häufiger vor als man denkt. Ich möchte hier nur die häufigsten aufzeigen, es gibt sicherlich weitere wie: Autoimmunerkrankungen, Tumore, Zahnfrakturen, eosinophiles Geschwür, Granulome usw.
© Creative Graphics - M.Roll
Plaques und Zahnstein
(Auch hier sind die Schlagworte verlinkt)
© Creative Graphics - M.Roll
Die meisten Zahnerkrankungen beginnen in der Mundhöhle mit der Ansammlung mikrobieller Beläge auf der Zahnoberfläche, der Bildung von PLAQUES.

An der Zahnoberfläche werden von Bakterien die aus Kohlenhydraten gebildet werden, so genannte Poysacharide (Glukane, Mutane, Dextrane). In diesen Plaquesbelägen befinden sich z.B. STAPHYLOKOKKEN, BACTEROIDES FRAGILIS, Pasteurellen und andere. Die Vermehrung dieser Keime werden durch das körpereigene Immunsystem bestimmt.

Aus diesen Belägen werden beim Plaquesstoffwechsel auch TOXINE freigesetzt, die wichtige Organe wie Herz, Nieren, Leber sowie das zelluläre Immunsystem schädigen können. Diese Beläge verkalken schließlich zu ZAHNSTEIN. Der Zahnstein ist gelb bis braunschwarz. Wird dieser nicht entfernt kann dies zu einer Lockerung der Zähne und deren Ausfall führen.

Die Zahnsteinbildung hängt von einigen Faktoren ab: Die genetische Prädisposition, Mineralkonzentration im Speichel sowie die alkalischen Stoffwechselprodukt der Mundhöhle und auch von der Ernährung.

Als Therapie wird die Entfernung per Ultraschall (in Narkose) empfohlen. Manche Katzen lassen es sich auch gefallen, wenn der Besitzer oder mutige Tierarzt, vorsichtig mit dem Fingernagel den Zahnstein entfernt. Zur Vermeidung wird die regelmäßig Mundhygiene mit einer Kinderzahnbürste und Calcium carbonixum crumdum empfohlen, als alternative ist auch eine Haftsalbe empfehlenswert wie z.B. CHK Guard LA.
© Creative Graphics - M.Roll
Gingivitis und Parodontitis
© Creative Graphics - M.Roll
Die GINGIVITIS ist eine schmerzhafte Zahnfleischentzündung. Plaquesbeläge führen bei einem geschwächten Immunsystem durch die Toxinproduktion zu einer entzündlichen Veränderung des Zahnfleisches und auch zu PARADONTITIS. Meist beginnt es mit einer Rötung und Schwellung des Zahnfleischrandes und breitet sich später auf das ganze Zahnfleisch aus. Immunologische sowie mechanische Schäden die durch den Druck des rasch wachsendes Zahnsteines zu Gewebeabbau und Taschenbildung führen.

Der Tierarzt kann durch einen chirurgischen Eingriff das erkrankte Gewebe entfernen, wodurch die Selbstreinigung des Gebisses wieder deutlich verbessert wird.

In manchen Fällen kann auch eine Umstellung des Futters auf Pferde- oder Lammfleisch bei längerfristigerer Fütterung von Vorteil sein.
© Creative Graphics - M.Roll
Stomatitis
© Creative Graphics - M.Roll
Die STOMATITIS ist eine Entzündung der Mundschleimhaut.

Man nennt dies auch Lymphozytären Plasma - Stomatitis Komplex (LPGC = Lymphocytic Plasmacytic Gingivitis Stomatitis Complex).

Der gesamte Maulbereich ist sehr stark entzündet und man vermutet, dass dies auch mit dem Immunsystem zu tun haben könnte. Die Mundhöhle ist krebsrot entzündet, die Katzen speicheln mehr, versuchen mit der Pfote ins Maul zu gelangen, haben keinen Appetit und verlieren bei Anhalten der Stomatitis über einen längeren Zeitraum auch an Gewicht.

Meist sind es die Backenzähne, die man ziehen und zu dem eine weitere medikamentöse Behandlung erfolgen muss.
© Creative Graphics - M.Roll
FORL (feline odontoclastic resorptive lesion, neck lesion)
© Creative Graphics - M.Roll
Was versteht man unter FORL? Das ist die Dekalzifizierung der Zahnhartsubstanz, die meist am Zahnhals, seltener auch von der Zahnwurzel oder Zahnkrone aus geht. Das heißt, die Zähne lösen sich von selbst auf, vor allem im Wurzel und Zahnhalsbereich entstehen Löcher. Sehr oft werden diese Löcher von Überwucherungen überdeckt und verschlossen. Die Zähne brechen ab aber die Wurzel verbleibt schmerzhaft im Zahnfleisch:

- chronische Erkrankungen der Gingiva und des Paradonts (Immundefizienz, virale Erkrankungen)
- Störungen des Ca-Metabolismus (Kalziumstoffwechsel)
- Vasodentin (nach Abschluss des Wurzelwachstums gebildetes Zahnbein)
- mechanisches Trauma

Diese Löcher können nicht wie bei uns Menschen mit einer Füllung verschlossen werden. Es ist immer eine Röntgenaufnahme nötig, um sehen können, ob mehrere Zähne befallen sind, die dann gezogen werden müssen.
© Creative Graphics - M.Roll
Ernährung
© Creative Graphics - M.Roll
Das Immunsystem ist einer der wichtigsten Faktoren. Durch ein intaktes Immunsystem kann die Plaque- und Zahnsteinbildung, Gingivitis, Paradontitis sowie die Stomatis verhindert werden. Das Immunsystem kann nicht nur durch Infektionen (viraler Natur), sondern auch durch falsche Ernährung gestört werden.

Einseitige Ernährung mit Innereien wie Herz, Leber, Nieren führen zur Entkalkung des Kieferknochens. Jeder Tierbesitzer sollte auf das richtige Ca/P-Verhältnis (Calcium-/Phosphat-Verhältnis) von seinem Tierarzt, nach einer Zahnsanierung aufmerksam gemacht werden. Freigänger-Katzen die Ihre Beute jagen und fressen, haben weniger Zahnprobleme.

Kalzium und Phosphor sind Substanzen, die immer in einem Zusammenhang genannt werden, da das Verhältnis, in dem sie der Katze zugeführt wird, immer korrekt sein sollte.

Bei erwachsenen Katzen sollte das Verhältnis in der Nahrung 1, 2:1 (Calcium:Phosphat) stehen. Bei Kitten und heranwachsenden Katzen 2:1 (Calcium:Phosphat). Eine reine Fleischfütterung (Barfen) ist ohne Zusätze dauerhaft nicht empfehlenswert, da im Fleisch relativ viel Phosphat und wenig Kalzium enthalten ist.

Es könnte ein Kalziummangel entstehen und ein Überschuss an Phosphat, was zum Abbau des Knochengewebes führen kann, dessen Folge wiederum Brüche und Wirbelsäulenverkrümmungen sein können. Kalzium ist in Knochen enthalten, dafür aber weniger Phosphat.

Freigänger-Katzen die Mäuse oder Vögel fressen, nehmen genau die richtig Mineralstoffmenge auf, die sie brauchen.

Bei reiner Fleischfütterung sollten am besten immer Nahrungsmittel mit hohem Kalziumanteil hinzugefügt werden, wie z. B. Knochen, Milchprodukte, Knochenfuttermehl oder Kalziumpräparate vom Tierarzt. Als Rechenbeispiel: bei 100g Fleisch müssen 0,5g Kalzium hinzugefügt werden. Für eine natürliche Ernährung eignen sich Knochen zum täglichen Futter, allerdings sollte man darauf achten, dass diese nicht zu hart sind und nicht splittern. Kalbsknochen (roh) eignen sich sehr gut. Um das Fleisch mit den Knochen zu fressen, muss das Tier schon feste kauen. was einen positiven Nebeneffekt hat: gute Vorbeugung gegen Zahnstein.

Weitere Links und Informationen zur Ernährung sind auf der Infoübersicht unter Ernährung zu finden:.